Erste Österreichische Medaillengewinnerin bei Olympischen Winterspielen im Rodelsport.
Geschichte des Rodelsports
Jede Sportart hat einen Beginn - und hier, für den geneigten Leser, vorerst
eine Zusammenfassung der geschichtlichen Entwicklung des Rodelns:
Das
Rodeln ist wahrscheinlich die älteste Wintersportart. Als moderner
Rennsport wurde er erst im 19. Jahrhundert entwickelt. „Rodeln“ wurde
schon vor 12 000 Jahren betrieben. Erste Abbildungen eines Schlittens
auf Knochenanhängern stammen aus Höhlenfunden um 10 000 vor Christus.
Tonmodelle von Transportschlitten und Bretterkufen aus der Zeit
zwischen 2700 und 2000 vor Christus sind bei Ausgrabungen in
Südrussland gefunden worden.
Der älteste noch erhaltene zweikufige Schlitten stammt von den Wikingern aus der Zeit um 800 vor Christus.
Bereits im 15. Jahrhundert wurden schlittenähnliche Gefährten in der
Sommerzeit zum Transport von Lasten verwendet. In der Winterzeit fand
der Schlitten größtenteils zum Vergnügen der Menschen Verwendung. Im
16. und 17. Jahrhundert wurden Schlitten nur auf flacher Straße
verwendet. Die Landbevölkerung verwendete einen Stock um sich und den
Schlitten vorwärts zu bewegen. Reichere Bauern und Adelige spannten
Ochsen oder Pferde vor die Schlitten. Im Alpenraum waren Schlitten
wichtige Arbeitsgeräte. Aber bald war nicht mehr der Lastentransport
oder ein geruhsamer Ausflug im Vordergrund, sondern die Geschwindigkeit. Bild rechts: Wintersport in Russland,
Mitte 16. Jahrhundert.
Aus dem Buch: "Rodeln"
von H. Fritz und G. Januschkowetz
Im
Februar 1883 fand das erste internationale „Wettschlitteln“ statt.
Dieses wurde in der Schweiz von Klosters nach Davos ausgetragen. Es
beteiligten sich damals bereits 21 Fahrer aus Amerika, Australien,
Deutschland, England, Holland, Norwegen, Schweden und der Schweiz.
Dieses Rennen wird als Geburtsstätte des internationalen Rodelsports
angesehen.
In den folgenden Jahren wurde in Mitteleuropa, vor allem in der
Steiermark, in Bayern, im Riesengebirge und im Harz wettkampfmäßig auf
Naturbahnen gerodelt. 1914 fand die erste Europameisterschaft im
Rennrodeln in Reichenberg, in Böhmen statt. Es war dann ein weiter Weg,
bis 1955 die erste Weltmeisterschaft im Rennrodeln in Oslo ausgetragen
werden konnte. Es war schon immer das Ziel der Rodler, bei Olympischen
Spielen starten zu dürfen, doch scheiterten vor dem zweiten Weltkrieg
alle Bemühungen, Rodeln in das olympische Programm aufzunehmen. Erst
1959 beim IOC-Kongreß in München gelang es, Rodeln in das Programm der
XI. Olympischen Winterspiele 1964 einzubauen.