Bullock > Keith's Projects > Einweihung eines Gefallenendenkmals in Melstal / Plaus bei Naturns (Südtirol)

Einweihung eines Gefallenendenkmals
in Melstal / Plaus bei Naturns (Südtirol) am 27. Mai 2001

Am Weißen Sonntag, dem 8. April 1945, stürzte ein B24 Liberator-Bomber der USAAF in Plaus bei Naturns, Vinschgau, ab. Beim Aufprall am Melser Felsen fing die Maschine sofort Feuer. Vier der 9 Besatzungsmitglieder verbrannten, die anderen konnten sich zuvor mit dem Fallschirm retten. Die vier Toten wurden vom Pfarrer entgegen der nationalsozialistischen Bestimmungen im Friedhof begraben, was später durch die USA lobend hervorgehoben wurde.
Für die Feier war wiederum die Hilfe von Keith Bullock von entscheidender Bedeutung. Er hat viele Flugzeugabstürze minuziös erfasst, der von Plaus fehlte noch in seiner Sammlung. Es ist Keith dennoch gelungen, mit dem Copiloten Lawrence Paulsen Kontakt aufzunehmen, um die Berichte einiger Überlebender zu erfahren und sie zur Feier einladen zu können.

Foto: Gedenktafel in Plaus bei Naturns mit den Namen der gefallenen alliierten Fliegersoldaten. Errichtet vom Heimatpflegeverein Naturns - Plaus.
Foto: Gedenktafel in Plaus bei Naturns mit den Namen der gefallenen alliierten Fliegersoldaten. Errichtet vom Heimatpflegeverein Naturns - Plaus.

Das Gefallenendenkmal am Friedhof hält das Gedenken an unsere im Krieg gefallenen Soldaten wach. Es ist nun wohl an der Zeit sich derer zu erinneren, die ebenso, in Ausübung der Soldatenpflicht, ihr junges Leben für die Freiheit lassen mussten. Diese Gedenktafel soll uns Mahnung sein, Frieden und Freiheit als höchstes Gut aller Völker und Nationen zu sehen und sich dafür einzusetzen. Die Gedenkstätte soll ein stiller Ort des Nachdenkens und der Freundschaft mit allen Menschen werden. Ein Besinnungs- und Orientierungspunkt über die Generationen hinaus, in der Hoffnung, dass der Friede in Europa und der Welt dauerhaft erhalten bleibt.

Zum Nachlesen: Die Berichte der Überlebenden dieses Flugzeugabsturzes vom 8. April 1945 [mehr ...]

Ein weiteres interessantes Detail: Bei den Toten wurde damals ein Ring gefunden.

Ring
Keith Ring

Keith Bullock wurde in der Folge gebeten herauszufinden, wer von den Toten der Träger und Besitzer dieses kleinen Goldrings mit den innenliegenden Initialen D.L.D gewesen sein mochte. Man konnte vermuten, dass es sich um ein Geschenk einer Freundin handelte.
Schon hatte Keith die ersten Schritte zur Ringidentifikation gesetzt, da ereilte ihn ein schwerer Schlaganfall und dies zwang ihn dieses Projekt aufzugeben. Sein Freund und Mitarbeiter Roland Domanig setzte das schwierige Unterfangen der Suche nach den rechtmäßigen Erben des Rings fort und war schließlich durch die Einrichtung einer weltweiten Internetsuche erfolgreich. Der Ring konnte im Rahmen einer kleinen Feier in Plaus dem Cpt. Walt Wegner, Cousin des tödlich abgestürzten Harald Holmquist übergeben werden. Heute befindet sich der Ring bei seiner leiblichen Enkelin in Californien als Erinnerungsstück in Verwahrung.

Die komplette englische Version der Ring-Odyssee kann hier nachglesen werden [mehr ...]