Einweihung der Gefallenengedenkstätte
in Oberkarneid bei Bozen am 17. September 2000

Zur Erinnerung an den Absturz eines US-Bombers und dessen Besatzung am 29. März 1944 in Oberkarneid.

Aus Gründen der Nachschubverbindung blieb die Brennerlinie bis zum Kriegsende das Hauptziel der Bombardierungen der Alliierten, wobei die Ortschaften südlich von Bozen – Leifers, Auer und Neumarkt – sowie nördlich davon – vor allem Kardaun und Blumau – sehr stark durch Bomben beschädigt wurden.
Der 29. März 1944 war für die Bevölkerung der Gemeinde Karneid ein besonderer Schreckenstag. Wieder wurde Bozen bombardiert. Dabei scherte ein alliierter Bomber, von der deutschen Luftabwehr getroffen, aus, geriet in Brand und stürzte in einen bewaldeten Steilhang in Oberkarneid. Lediglich eines der elf Besatzungsmitglieder, S/Sgt. Reed Robert B. , konnte sich mit dem Fallschirm retten. Er bekam von herbei eilenden Bauersleuten eine Erstversorgung und geriet dann in deutsche Kriegsgefangenschaft. An der Absturzstelle entfachte sich ein Waldbrand, der sich durch den ausfließenden Treibstoff und die Explosion der Bordmunition rasch ausbreitete. An eine Rettung der zum Teil noch lebenden Besatzungsmitglieder war nicht zu denken, weil die Hilfsmannschaften nicht rechtzeitig zum Brandherd vordringen konnten. Die gefallenen Flieger wurden Wochen später vorerst im Soldatenfriedhof von St. Jakob bei Bozen beigesetzt und nach Kriegsende von den Amerikanern in ihre Heimat überführt.