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Flugzeugabsturz auf der Maisalm am 19. Juli 1944 10.45 Uhr ein brennendes Flugzeug am Himmel über Roppen

Ein von England kommender amerikanischer Bomber vom Typ B17 hatte die Aufgabe Industrie- und Rüstungszentren im Süddeutschen Raum zu bombardieren.
Crew der Notlandung Roppen

Im Anflug nach München wurde die Maschine von deutschen Jagdflugzeugen schwer getroffen. Der Pilot der B17 versuchte noch mit dem brennenden Flugzeug, bei dem drei der vier Motoren ausgefallen waren, die Schweiz zu erreichen. Jedoch war dies nicht mehr möglich. Der Pilot gab an die Besatzung den Order „out“! Es gelang noch fünf Besatzungsmitgliedern mit dem Fallschirm auszusteigen. Kurz darauf zerschellte die Maschine, in der sich noch vier Besatzungsmitglieder befanden, auf der Maisalm in Roppen. Die Toten hatte man vorerst an Ort und Stelle begraben. Sie wurden später von den Amerikanern exhumiert und überführt. Keith Bullock hat in seinen Nachforschungen von Flugzeugabstürzen 1943 –1945 im Alpenraum, auch dieses dramatische Ereignis erfasst. 1994 führte ihn sein Spürsinn zu Donald Barton, einem Überlebenden dieses Flugzeugabsturzes.

1994 kam Donald Barton mit seiner Frau Ginny an den Ort des damals bewegten Kriegsgeschehens zurück.
Donald Barton erzählt: Der 19. Juli 1944 war der schlimmste Tag seines Lebens. Aus der brennenden Maschine landete Donald Barton mit seinem Fallschirm auf dem Simmeringer Joch. Mit einem Beinbruch wurde er alsbald gefangen genommen und nach Obsteig gebracht. Von dort wurde er auf der Ladefläche eines LKW s über Imst und Silz nach Telfs, wo sie vor dem Gasthaus „Hohe Munde“ halt machten. Die neugierige Menge umringte den LKW mit dem verletzten Gefangenen, scharfe Töne wurden laut; dem brennenden Flugzeug gerade entkommen, fürchtete Donald Barton erneut um sein Leben. „Einige Leute riefen, dass sie mich erschießen oder aufhängen sollten. Da gab es einen Nazi, der die Leute aufforderte, Benzin über mich zu gießen und mich mitsamt dem LKW anzuzünden. Da griff die Munde-Wirtin Maria, ein. Sie vertrieb die Leute, indem sie ihnen erklärte, dass auch Österreicher in alliierter Gefangenschaft wären und umgekehrt wohl auch niemand wolle, dass jenen etwas geschähe.
Barton wurde von seinen Bewachern nach Innsbruck gebracht, wo er eine Nacht bei der Luftwaffe in Marienbrunn auf der Hungerburg verbrachte. Danach folgten sechs Wochen Aufenthalt in einem Spital in München. Die darauffolgenden elf Monate verbrachte er als Gefangener in Norddeuschland, im STALAG Luft 1 in Barth an der Ostsee, wo er im Mai 1945, abgemagert bis aufs Skelett, von den Russen befreit wurde.
Nach Kriegsende studierte der aus San Francisco stammende Barton und erhielt das Doktorat für Genetik an der University of Southern California.

Roppen Barton
Roppen Barton 2
1994 kam Donald Barton mit seiner Frau Ginny an den Ort der Ereignisse des Flugzeugabsturzes vom 19. Juli 1944 zurück und gedachte mit einem Blumenstrauß seiner gefallenen Kriegskameraden.

Zur Erinnerung an den Flugzeugabsturz am 19. Juli 1944 wurde - über Initiative der Dorfchronisten Maria-Therese und Hans Heiß - im Sommer 2005 von der Gemeinde Roppen ein Gedenkkreuz nahe der Absturzstelle auf der Maisalm errichtet.

Roppen Kreuz

Zur Erinnerung
an die beim Absturz eines US Flugzeuges
am 19.7.1944
ums Leben gekommenen Soldaten

Pilot 1st. Lt. Noel Cunefare
Co-Pilot Capt. Jerome Godfrey
Radar Op. 2nd. Lt. John C. Samson
Radio Op. Sgt. Frank Nunn

Mit einem Gedenkgottesdienst auf der Maisalm wurde die Gedenkstätte im Juli 2005 eingeweiht.